Frauen und Familie E
I N S A T Z
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B T E I L U N G
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In meinen Augen ist Feuerwehr mehr als einfach
nur ein Hobby
Es fasziniert mich, mit welchem Elan Feuerwehrleute ihrer Aus-
bildung nachgehen, um im Ernstfall helfen zu können. Alle sind
jederzeit einsatzbereit, was für die Partner auch schon mal eine
Geduldsprobe sein kann … Konkret heißt das: Wir sind gerade
auf der goldenen Hochzeit der Großeltern, der Melder geht und
Stefan ist weg zur Feuerwehr (im Anzug versteht sich …). Oder
wir sind auf einem Geburtstag mit mehreren Feuerwehrleuten,
der Melder geht und alle Männer rennen zur Tür raus (Juhu – wir
Mädels haben das Essen für UNS!!!!). Oder mitten in der Nacht
geht plötzlich der Melder und bevor man überhaupt eine Chance
hat, wach zu werden und zu realisieren, was passiert ist, ist Ste-
fan schon aus der Haustür raus (und ich wundere mich immer
noch darüber, dass die Haustür bisher alle Einsätze unbeschadet
überstanden hat). Für Einsätze in der Nacht gibt es bei uns im
Schlafzimmer mittlerweile einen eigenen „Einsatzstuhl“ mit Kla-
motten und einen extra „Feuerwehrschalter“ mit Zeitfunktion am
Bett, damit das Licht auch irgendwann wieder aus geht. Bei den
ersten Einsätzen nachts saß ich senkrecht im Bett – mittlerweile
schlafe ich auch weiter, wenn der Melder mal geht!
Nach einem Einsatz kommt es dann schon mal vor, dass man sich
als Partner das Erlebte anhört, um beim Verarbeiten (insbeson-
dere bei schweren Verkehrsunfällen) zu unterstützen. Das ist für
mich persönlich immer der schwierigste Teil.
Stefan ist durch und durch Feuerwehrmann – weshalb auch auf
unserer Hochzeit ein Foto in voller Einsatzmontur nicht fehlen
durfte (dafür haben uns so ziemlich alle für verrückt erklärt). Und
Stefans schönstes Hochzeitsgeschenk?? Das war ein ganzer Tag
ride-along bei einer amerikanischen Feuerwache in Henderson
bei Las Vegas ---- noch Fragen???“.
Christina Uphoff
Frauen bei der Feuerwehr sind längst keine
Einzelkämpferinnen mehr
Frauen befinden sich bei der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Vor-
marsch. Feuerwehrfrau Saskia von der Freiwilligen Feuerwehr Ber-
senbrück ist überzeugt: „Frauen sind bei der Feuerwehr heute
längst nicht mehr so exotisch wie noch vor einigen Jahren“.
Für Saskia ist klar, dass sie alles kann, was Jungs auch können.
Wollten ihr die männlichen Kameraden anfangs noch die schwe-
ren Schläuche aus der Hand nehmen, so gibt es heute keine ga-
lanten Hilfsangebote mehr, seitdem sie gezeigt hat, dass sie die
Geräte genauso gut beherrscht wie ihre männlichen Kameraden.
Es ist manchmal wirklich harte Arbeit“, gibt sie zu. „Aber ich bin
nun mal mit Leib und Seele Feuerwehrfrau. Ich liebe die Span-
nung und das Adrenalin in den Adern, wenn ich in das Fahrzeug
steige. Noch schöner ist die Kameradschaft – dieses gute Gefühl
der tiefen Verbundenheit.“
Eine Frau wie Saskia hätten viele Feuerwehren gerne, besteht
doch ein immer größer werdendes Nachwuchsproblem – eine
große Chance für die Frauen. Lediglich eine von hundert haupt-
beruflichen Feuerwehrleuten ist weiblich. Bei der Freiwilligen Feu-
erwehr sind es immerhin schon sieben von hundert und in der
Jugendfeuerwehr schon jede vierte. Saskia kam schon als Ju-
gendliche zur Freiwilligen Feuerwehr Bersenbrück. Ihr Vater war
ebenfalls aktives Mitglied und hat seine Tochter ermutigt.
Umfragen zeigen aber auch, dass Feuerwehrfrauen noch heute
gegen Diskriminierung, einen rauen Ton und Männerbündnisse
zu kämpfen haben. Ein Problem, dass sich hoffentlich mit der in
Zukunft steigenden Anwesenheit von Frauen zwar nicht sofort,
aber langfristig verringern wird. Saskia jedenfalls ist ein fester Be-
standteil des Teams und hat ihren Platz in der Feuerwehr Bersen-
brück schon längst gefunden.
Saskia Schreip